Bei der Ernte fließt der Honig klar und dickflüssig aus der Honigschleuder. Diese klarflüssige Beschaffenheit ist aber kein Dauerzustand. Über kurz oder lang wird der Honig trüb und schließlich teigig fest. Der Traubenzucker, der in allen Honigsorten meist reichlich vorkommt kristallisiert, der Honig "kandiert".
Ob ein Honig rasch oder zögernd fest wird, hängt von der Sorte ab. Rapshonig und Löwenzahn kandieren zügig, schon wenige Tage nach der Schleuderung. Der Akazienhonig (genauer Robinienhonig), der Honig der Esskastanie und die meisten Honigtausorten (Waldhonig) lassen sich dagegen beim kandieren viel Zeit.
Die Bildung von Traubenzuckerkristallen im Honig ist ein natürlicher Vorgang, der nichts mit einer Verfälschung zu tun hat. Oft wird vermutet, es handele sich dabei um zugesetzten handelsüblichen Zucker. Das trifft nicht zu.
Kandieren ist ein natürlicher Vorgang, der die Qualität nicht beeinflusst.
Ebenso harmlos sind helle Flecken auf der Oberfläche und hinter dem Glas bei festgewordenem Honig. Der Imker nennt dies "Blütenbildung".
Sie entsteht durch Lufteinlagerungen zwischen den Honigkristallen, bzw. zwischen dem Honig und dem Honigglas.
Erwärmt man kandierten Honig, (möglichst nicht über 40°) wird er wieder weich und fließend. Steht er danach eine längere Zeit, so wird er erneut steif und fest.
Eine mehrfache Erwärmung sollte jedoch unterbleiben, damit wertvolle Inhaltsstoffe nicht geschädigt werden. Honig wird in flüssiger und fester Form angeboten. Viele Verbraucher bevorzugen flüssigen Honig. Dennoch ist fest auskristallisierter Honig der natürliche Endzustand.
Er sollte fein kristallin sein, so dass man die Kristalle nicht auf der Zunge spürt. Dies erreicht der Imker durch rühren bzw. stampfen des Honigs zu Beginn der Kandierung.
Durch schonende Gewinnung und sachgerechte Pflege des Honigs bleiben alle Wirkstoffe erhalten, die für den menschlichen Körper von hohem Wert sind.